Feuerwehr und Städtische Baubetriebe im Dauereinsatz
Für viele Bäume war die Last des Schnees zu schwer. Die Einsatzkräfte des Winterdienstes waren nahezu ununterbrochen unterwegs. Die Feuerwehr rückte 62 Mal aus.
Bereits am Freitag, 1. Dezember waren die Einsatzkräfte der Städtischen Baubetriebe im Winterdienst ab 19.30 Uhr bis 22 Uhr auf den Straßen und Radwegen mit sieben Lkws und Unimogs sowie fünf Schmalspurfahrzeugen im Einsatz, um die Straßen von Eis und Schnee zu befreien.
Am Samstag, 2. Dezember wurden für den Winterdienst 38 Einsatzkräfte in Rufbereitschaft alarmiert. Sie rückten ab 4.30 Uhr mit allen Fahrzeugen und Handkolonnen aus. Die erste Schicht unterbrach den Einsatz für eine kurze Verschnaufpause um 13 Uhr. Zwischen 13 Uhr und 17 Uhr waren weiter sechs Lkw und zwei Schmalspurfahrzeuge im Einsatz, um verkehrswichtige Straßen und Wege der Dringlichkeitsstufen I und II durchgehend zu räumen und zu bestreuen.
Teilweise wurde auch damit begonnen, untergeordnete Siedlungsstraßen der Dringlichkeitsstufe III zu räumen. Ab 17 Uhr waren dann wieder die Einsatzkräfte der Frühschicht bis 22 Uhr im gesamten Stadtgebiet unterwegs. Gleichzeitig waren Mitarbeitende der Städtischen Baubetriebe ab dem Vormittag damit beschäftigt, die durch Schneelast und Astbruch sowie durch umgestürzte Bäume gefährdeten Bereiche, wie beispielsweise im Riedlewald, zu sperren.
Am Sonntag, 3. Dezember waren erneut alle Fahrzeuge und Handkolonnen ab 5 Uhr bis etwa 13 Uhr unterwegs, um Straßen und Wege zu streuen. Durch die Dauereinsätze war es möglich, die Befahrbarkeit verkehrswichtiger Straßen zu gewährleisten.
Auch am Montag, 4. Dezember waren die Einsatzfahrzeuge und teilweise auch die Handkolonnen weiter damit beschäftigt, Schneeanhäufungen zu entfernen, um die Verkehrssituation zu bessern. Bereits festgefahrene und stark vereiste Schneedecken, besonders in untergeordneten Siedlungsstraßen, lassen sich bei den anhaltend niedrigen Temperaturen aber nicht beseitigen. Auch die Aufräumarbeiten von Astbruch und die Beseitigung umsturzgefährdeter Bäume werden aktuell fortgesetzt.
Besonders in Siedlungsstraßen ohne ausgebaute Gehwege muss allerdings beobachtet werden, dass Anlieger ihrer Räum- und Streupflicht gemäß Streupflichtsatzung teils nur unzureichend oder auch gar nicht nachgekommen sind. Die Verkehrssicherheit durch Gehstreifen für Fußgänger herzustellen ist Aufgabe der Anlieger und nicht des städtischen Räum- und Streudienstes.
Folgende Straßen und Abschnitte mussten am Samstag wegen Schneebruch gesperrt werden: Schmalholzstraße, Holzgasse, Grillhütte Kluftern, die Busspur Zeisigweg, die Zufahrt Seemoos zur Zeppelin Universität, der Geh- und Radweg bei der Zeppelin Universität in Seemoos, der Schützenweg, die Steinbeisstraße beim Berufsschulzentrum und die östliche Uferstraße. Außerdem sind die Wege im Seewald und im Riedlewald gesperrt. Die Schmalholzstraße ist inzwischen wieder freigegeben. Auf den weiteren Straßen werden nach und nach die umgestürzten Bäume oder abgebrochenen Äste entfernt, so dass sie dann wieder freigegeben werden können.
Feuerwehr zu 62 Einsätzen ausgerückt
Zu 55 Einsatzstellen wurde die Feuerwehr am Samstag innerhalb von 24 Stunden gerufen. Und die Einsätze war vielseitig. Schwerpunkt waren 53 wetterbedingte Einsätze durch den starken Schnellfall. Es mussten Bäume entfernt werden, die durch die Schneelast umgestürzt oder von denen Äste abgebrochen waren.
Durch die umgestürzten Bäume und Äste wurden außerstädtische und innerstädtische Straßen blockiert. Freigeräumt werden musste auch die blockierte Zufahrt zur Notaufnahme des Klinikums Friedrichshafen. Neben den Einsätzen durch den starken Schneefall rückten die Einsatzkräfte der Feuerwehr zu einem Fahrzeugbrand, drei Notfalltüröffnungen, einer medizinischen Erstversorgung und zu einer Alarmierung durch eine Brandmeldeanlage aus.
Hilfe beim Freiräumen der Bahnstrecke
Um 12.58 Uhr am Samstag wurde die Feuerwehr Friedrichshafen von der Deutschen Bahn AG um Unterstützung gebeten, mit mehreren Motorsägen-Führern auf der bereits gesperrten Strecke zwischen Friedrichshafen und Radolfzell beim Freisägen der Strecke zu helfen. Im Einsatz waren drei Motorsägen-Führer sowie eine Führungskraft der Feuerwehr Friedrichshafen, als Verbindungsbeamter für Entscheidungen und als Ansprechpartner für die Bahn.
Der Zug fuhr auf der Strecke auf Sicht und hielt immer wieder bei den Blockaden an. In der Summe wurden auf der abgefahrenen Bahnstrecke zwischen Friedrichshafen und Radolfzell 35 Blockaden durch Äste und Bäume beseitigt. In Bodman-Ludwigshafen fuhr der Zug dann wieder zurück nach Friedrichshafen. Der Einsatz für die Feuerwehr endete um 19.30 Uhr in der Feuerwache.
Die Feuerwehr Friedrichshafen war mit hauptamtlichen und ehrenamtlichen Einsatzkräften aus den Abteilungen Friedrichshafen, Fischbach, Ailingen, Kluftern, Ettenkirch und Raderach im Einsatz. Es war ein kräftezehrendes, nasses, kaltes und schlafloses Winterwochenende für die ehrenamtlichen und hauptamtlichen Einsatzkräfte und die diensthabenden Einsatzkräfte der ständig besetzten Einsatzzentrale.